(139)
Forum Julius Kühnen-Institut Berlin Dahlem

AUSLOBERIN
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

ORT
Berlin Dahlem

PROJEKTTYP
Sanierung, Erweiterung, Kunst

WETTBEWERB
Realisierungswettbwerb

Vom Haupteingang gut sichtbar und gleichzeitig mit seiner umgebenden Vegetation verschmelzend, zählt das neue FORUM in seiner Typologie zum Grün, zur Landschaft, zur Landwirtschaft, zum Dynamischen, Veränderlichen. Von Nordosten schwappt das Arboretum bis an den Rand des Hauses und umspült es sanft.
Dem Dach des FORUMS kommt eine besondere Bedeutung zu. Es verbindet Bestand und Neubau, Architektur und Kunst, Kunst und Landschaft.
Nach unten ist es Welle; nach oben Feld.

(138)
Liebighöfe Aachen

AUSLOBERIN
Liebig Höfe Aachen GmbH & Co. KG

ORT
Aachen

PROJEKTTYP
NEUBAU

WETTBEWERB
Realisierungswettbwerb

Ein wenig schimmert noch die Geschichte von Waggonbau und Schlachthof. Nur eine Erinnerung sind die Auwälder, durch die hier die Aachner Bäche mäanderten. Dienstleistungsgebäude, „Eventlocations“, Parkplätze und Brachen belegen erratisch verstreut jeden freien Fleck, so als sei freier Raum, Natur gar, etwas Unzulässiges.
Mit welchem räumlichen Konzept kann aus den Bruchstücken ein charaktervolles Ensemble werden? Der Investor wünscht qualitätsvolle Bauten, funktional flexibel, auch wirtschaftlich zu bauen und zu betreiben und vor allem viel Fläche. Die Stadt wünscht Entsiegelung und gute Ausstrahlung auf die umliegenden Quartiere, beharrt aber auf einem Unmass an Stellplätzen für Autos. Wir reagieren auf diese disparate Ausgangslage mit dem Ausloten des minimalen Gebäudeabdruckes, um ein Maximum an Fläche entsiegeln zu können.
Wir entwickeln ein Bild von zeitgenössischen, städtischen Arbeitsplätzen am Waldrand.

(135)
Volksbücherei Fürth

AUSLOBERIN
Stadt Fürth

ORT
Fürth

PROJEKTTYP
NEUBAU

WETTBEWERB
Realisierungswettbwerb

Wir glauben, dass zeitgenössische Büchereien nicht-alltägliche Räume benötigen, um als „Dritte Orte“ zu funktionieren. Die Volksbücherei Fürth hatte einmal mit dem Berolzheimerianum solche Räume. Wir empfinden einen gewissen Phantomschmerz angesichts dieses Verlustes und sehen es als unsere Aufgabe an, mit unserem Entwurf für den Neubau der Volksbücherei diese Fehlstelle wieder zu schließen.

Wir schlagen ein Haus auf quadratischer Grundfläche mit einer zentralen Bücherrotunde vor. Dieser Rotunde besteht aus Treppe, ringförmigen Bücherregalen und Oberlicht. 

Der gebäudehohe Raum erschließt alle Bereiche der Bücherei, ermöglicht Kommunikation und vertikales Erleben. Mit der Rotunde kommt Tageslicht in die tiefen Grundrisse und als willkommenen Nebeneffekt können mit dem vertikalen Volumen einige haustechnische Aufgaben gelöst werden.

Von außen ist die neue Bücherei ein klar gegliederter, dreigeschossiger Bau. Baukonstruktion und Funktionsverteilung sind die Ausgangspunkte für die tektonischen Strukturierung der Fassaden. Der Bau hat einen flachen, feinen Sockel, aber einen kräftigen und weit ausladendenden Dachrand. Die Dachausbildung gibt dem Haus einen einprägsamen bildnerischen Charakter, sie kann aber auch aus konstruktiven Überlegungen, wie Holz- und Sonnenschutz, abgeleitet werden.

(128)
Kranicherlebniszentrum, Talsperre Kelbra

AUSLOBERIN
Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt

ORT
Talsperre Kelbra

PROJEKTTYP
NEUBAU

WETTBEWERB
INTERDISZIPLINÄRER ARCHITEKTURWETTBEWERB

Weithin sichtbar vermittelt die prägnante Form des Erlebniszentrums bereits intuitiv die Bestimmung des Bauwerks. Die weit auskragenden Vordächer empfangen die Besuchenden pavillonartig mit einladender Geste als Anziehungspunkt in der Naturlandschaft. Die über die Geschosse gestaffelten Auskragungen der Obergeschosse lassen Assoziationen an typische Beobachtungstürme zu und machen bereits neugierig auf die Aussicht, die von dort oben zu erlangen ist. Unterschiedliche vertraute Motive setzen sich zu etwas Neuem, Eigenständigen zusammen. Als übergeordnete erste Anlaufstelle hebt sich der Neubau deutlich von den vorhandenen Zweckbauten ab und stellt einen angemessenen Auftakt mit identitätsstiftender Wirkung für die Aneinanderreihung der verschiedenen Freizeitnutzungen am See dar.

(127)
BRANDENBURGISCHES LANDESMUSEUM FÜR MODERNE KUNST, FRANKFURT (ODER)

AUSLOBERIN
Stadt Frankfurt (Oder)

ORT
Frankfurt (Oder)

PROJEKTTYP
Sanierung und Umbau

WETTBEWERB
Realisierungswettbwerb

Für die Frankfurterinnen und Frankfurter ist klar: Das Lichtspieltheater der Jugend ist jetzt das Kunstmuseum; und für alle Besucher und Besucherinnen ist das Brandenburgische Landesmuseum für Moderne Kunst jetzt in einem ehemaligen Kino. Beide Publika sind für den Ort gleich bedeutend. Darum bekommt die Stadtgesellschaft einen lebendigen Erinnerungsort und die Kunstwelt ein raumstarkes Museum.
Das charakteristische Lichtspielhaus wird erhalten und bleibt äußerlich nahezu unverändert. Unserer Auffassung nach ist das Bestandsgebäude eine Komposition von Volumen: Portikus, Foyer, Treppentürme, Saal, Bühnenhaus. Für die Nutzungserweiterung zum Museum werden zwei neue Volumen ergänzt: Ein Kleines für eine Treppe und ein Großes für die Kunst. Das große neue Volumen hat ein flaches Satteldach, das die Sammlung an Dachformen des Bestandes lässig ergänzt.

(126)
Cosmic noise or reception of the invisible, Erlangen

AUSLOBERIN
Staatliches Bauamt Erlangen-Nürnberg

ORT
ECAP Laboratory Erlangen

PROJEKTTYP
Skulpturen

WETTBEWERB
Kunstwettbewerb

Zwei Muschelkalkskulpturen stehen sich in 20 Meter Abstand gegenüber. Ihre parabolförmigen Ausbuchtungen erinnern in humoristischem, formalistischem Spiel an eine Analogvariante zeitgenössischer High-Tech Teleskope.

Über Trittsteine führt ein Weg zu einer der Skulpturen. Dort lässt sich erfahren, dass dem Kunstwerk eine eigene physikalische Komponente innewohnt, denn die beiden Schalen fungieren als parabolische Klang-Reflektoren und lassen in dessen Brennpunkt den Klang des Universums erklingen.

Das Empfangen von nicht-Sichtbarem verschmilzt mit den mystischen Klängen der Sonofikation von astronomischen Daten. Eine starke materielle Präsenz verwebt sich mit der unendlichen Weite des Weltalls.

(124)
In Memoriam Mollusca, Schloss Wilhelmsthal Kassel

AUSLOBERIN
Museumslandschaft Hessen Kassel

ORT
Calden

PROJEKTTYP
Skulpturen

WETTBEWERB
Kunstwettbewerb

Drei mit einer tief grünen Moosschicht überzogene Muschelskulpturen füllen die Konchen der Grotte im Schlosspark Wilhelmsthal. 

Das bauzeitliche Thema der Muschel wird wieder aufgenommen und ihr dabei eine neue Rolle zugedacht: Anstatt wie im Rokoko den zierenden Hintergrund, die geschnörkelte Dekoration oder das Baumaterial für Skulpturen zu sein, wird die Muschel hier selbst zum Akteur. 

IN MEMORIAM MOLLUSCA bringt die Muschel aber auch noch auf einer anderen Ebene in die Gegenwart: Durch die Auswahl dreier gefährdeter Muschelarten lenkt das Kunstwerk den Blick auf den rasanten weltweiten Rückgang von Muscheln als Folge der Klimaerwärmung und Meeresverschmutzung.

Der waldige Geruch und die schleichenden Veränderungen des Mooswachstums machen das Kunstwerk zu einem sinnlichen Erlebnis und machen es mehr als einmal besuchenswert.

(123)
Ateliers Giebichenstein, Halle

AUSLOBERIN
BURG GIEBICHENSTEIN

ORT
HALLE

PROJEKTTYP
Neubau

ARBEITSGEMEINSCHAFT
RABE LANDSCHAFTEN

WETTBEWERB
INTERDISZIPLINÄRER ARCHITEKTURWETTBEWERB

Der Atelier- und Werkstattbau bildet ein klares, kompaktes Volumen in der Straßenflucht der Seebener Straße. Durch seine Lage bildet der Neubau nach Osten hin einen großzügigen Platz und schafft nach Süden Freiraum.

Typologisch changiert das neue Atelier- und Werkstattgebäude zwischen Produktionsgebäude, Kulturbau und Markthalle. Die räumliche Besonderheit ist der innenliegende, gebäudehohe Freiraum, der als Treffpunkt, Werkhof, Arbeitsraum und Veranstaltungssaal dient. Der innenliegende Marktplatz und die informellen Wendeltreppen sorgen für eine einfache Orientierung im Gebäude. Eher öffentliche Nutzungen, wie Mensa und Galerie, liegen direkt am Platz und sind sowohl abtrennbar als auch zur Halle erweiterbar.

Das atmosphärisch vorherrschende Material bei den inneren wie äußeren Hüllen und Oberflächen ist Holz.

(122)
Umweltbundesamt Berlin

AUSLOBERIN
Umweltbundesamt Dessau

ORT
Berlin

PROJEKTTYP
Umbau und Erweiterung

ARBEITSGEMEINSCHAFT
Glass Kramer Löbbert

WETTBEWERB
Realisierungswettbewerb

Der Dahlemer Forschungscampus für das Umweltbundesamt bekommt, was dringend notwendig ist, eine einladende Adresse. Wo es der weit sichtbare Turm signalisiert ist auch der Haupteingang:
Zentral im Mittelrisalit. Ein Mittelrisalit definiert sich über die Symmetrie und diese wird gewahrt. 

Der historische Laborbau hat eine hochfunktionale, robuste und umnutzbare Struktur. Trotz seines Alters nimmt er die Forderungen an eine nachhaltige Architektur vorweg: Ein Gebäude, das nach einem Jahrhundert immer ohne übermäßigen Aufwand weitergenutzt werden kann.
Aus dem Bestand ergibt sich die Struktur des neuen Laborflügels. Erschließung, gemeinsam genutzte Funktionen und repräsentativer Raum der vorhandenen Architektur werden so auch für 
den Neubau schlüssig und schwellenlos aktiviert.
Der neue Laborflügel ergänzt angemessen und selbstverständlich das unvollendete kaiserzeitliche Bauwerk. Die äußere Erscheinung ist eigenständig und respektvoll gegenüber dem Altbau. In der 
regelmäßigen und einfachen Struktur werden flexibel zonierbare Forschungsflächen mit hohem Nutzungskomfort geschaffen.

(120)
Oberhessisches Museum Gießen, Wettbewerb 1. Preis

AUSLOBERIN
Magistrat der Stadt Gießen

ORT
Stadt Gießen

PROJEKTTYP
Denkmalsanierung und Neubau

BAUKOSTEN KG 200 – 800
6.000.000

LEISTUMGSUMFANG
Leistungsphasen 1–9

WETTBEWERB
1. Preis Realisierungswettbewerb

Gerade in einer Stadt, in der so wenige historische Gebäude die Zeit überdauern konnten, wie in Gießen, ist kaum ein angemessener Ort für Vermittlung der Stadtgeschichte vorstellbar: Aufbauend auf den Relikten der Wasserburg als Keimzelle der Stadt repräsentieren die beiden Häuser am Kirchenplatz verschiedene Zeitschichten – bei einem handelt es sich immerhin um eines der ältesten Fachwerkhäuser Hessens. Große Eingriffe und verunklärende Anbauten können die Prägnanz dieses einzigartigen Ensembles nur schwächen.

Die wesentliche architektonische Voraussetzung, die für ein anregendes Museumserlebnis noch erfüllt werden muss, ist eine Verbindung beider Gebäude, die nach außen den einladenden Charakter verstärkt und im Inneren einen kohärenten Museumsrundgang ermöglicht. Der eingefügte lichte Treppenraum leitet die Besucher über alle Ebenen und macht sowohl die historische Architektur als auch die Ausstellung völlig neu erlebbar. Auch wenn sich die Ergänzung in ihrer Filigranität und Transparenz klar als Werk unserer Zeit zu erkennen gibt, wächst sie mit dem Bestand durch Bezüge zu dessen identitätsstiftender Architektur zu einem schlüssigen Ganzen zusammen. Die vergrößerte Eingangsöffnung unterstreicht das der Öffentlichkeit zugewandte Selbstverständnis des Museums.

(109)
Ehemalige Herdfabrik Offenburg, Wettbewerb 2. Phase

AUSLOBERIN
GEMIBAU Mittelbadische Baugenossenschaft eG

ORT
Offenburg

PROJEKTTYP
Neubau

WETTBEWERB
Offener Realisierungswettbewerb

Wohnen an einem Ort mit Geschichte.
Das romantisch anklingende Bild der verlassenen Industrieanlage wird aufgenommen, verfremdet und so zu einer eigenen Identität für ein lebenswertes Wohnquartier weiterentwickelt. 
Neu geschaffene Bauwerke und Freiräume wachsen hier mit den bestehenden zu einem charakteristischen Ganzen zusammen.

(106)
Seesport- und Erlebnispädagogisches Zentrum Kloster

AUSLOBER
Landessportbund Thüringen e.V.

ORT
Bleilochtalsperre, Thüringen

PROJEKTTYP
Neubau

LANDSCHAFTSARCHITEKTEN
Rabe Landschaften

WETTBEWERB
Realisierungswettbewerb

Thüringer Meer entsteht eine klar gefasste und zugleich durchlässige Anlage. Während das beheizte Volumen kompakt in einem Haus gebündelt wird, rahmen flexibel nutzbare überdachte Außenräume den Ort, definieren ihn, sorgen für eine ruhige und robuste Atmosphäre und eröffnen vielfältige Möglichkeiten des Miteinanders. Ein transparentes Erdgeschoss lässt Innen- und Außenräume verschmelzen und sorgt für eine niederschwellige Annäherung an den Ort. Auf diese Weise kann der Landessportbund Thüringen seinem Anspruch an ein ganzheitliches Verständnis von Bildung gerecht werden, bei dem kognitive, emotionale, soziale, wert- und handlungsorientierte Dimensionen eine Rolle spielen.

(104)
Umbau und Sanierung Wolffskeelhalle Markt Reichenberg

AUSLOBER
Markt Reichenbach

ORT
Markt Reichenbach

PROJEKTTYP
Sanierung und Umbau

WETTBEWERB
Realisierungswettbewerb

Bild der über dem Ort thronenden Halle ist den Einwohnern seit Jahrzehnten vertraut. Auch in Zukunft bleibt der identitätsstiftende Charakter des markanten Bauwerks gewahrt. Entschiedene Eingriffe verändern jedoch sowohl die äußere Erscheinung, als auch die innere Struktur, um heutigen Anforderungen gerecht zu werden. Das Ergebnis muss kein Kompromiss sein, sondern vorhandene Entwurfsmerkmale können konsequent weitergedacht werden, so dass Bestehendes und Neues zu einem schlüssigen Ganzen verschmilzt.

(103)
Mensch Ernst oder Protest als gemeinsamer Nenner, Berlin

AUSLOBER
Land Berlin

ORT
Berlin Pankow

PROJEKTTYP
Begehbare Skulptur

WETTBEWERB
Kunstwettbewerb

Dem politisch und ästhetisch archaischen Ernst-Thälmann Denkmal wird ganz bewusst ein leichtes, durchscheinendes Pendant hinzugefügt. Dieses ist begehbar und ermöglicht eine Konfrontation mit dem Thälmannkopf auf Augenhöhe.

Im Spannungsfeld zwischen mächtiger und filigraner Skulptur entstehen Auseinandersetzungen mit den Themen Protest, Vereinnahmung und menschlicher Maßstab.

Die begehbare Struktur bietet sowohl Anwohnern, als auch Besuchern neue Möglichkeiten der Aktivität und des Aufenthalts, lässt sie in Farbstimmungen eintauchen und nicht nur auf das Denkmal, sondern auf den gesamten Ernst-Thälmann Park ungewohnte Blicke richten. 

(102)
Stadtbücherei, Lichtenfels

AUFTRAGGEBER
Stadt Lichtenfels

ORT
Lichtenfels

PROJEKTTYP
Umbau und Neubau

LEISTUNGSUMFANG
Leistungsphasen 1 – 9

BAUKOSTEN KG 200 – 800
5.500.000 €

BGF
1840 m2

NF
1240 m2

Die neue Stadtbücherei besteht aus drei Baukörpern: Dem historischen Bau am Marktplatz, dem Lesesaal und einem Hinterhofhaus. Die Gliederung in längliche Volumen greift die Stadtstruktur auf; so entsteht auch in der Höhenentwicklung eine der Situation angemessene Dachlandschaft.

Der Lesesaal entwickelt sich ohne räumliche Trennung aus dem gemeinsamen Counter, der zu Schliesszeiten mit einer mobilen Wand abgeschlossen werden kann. Er ist durch eine Bücherwand gegliedert; diese Wand trennt im unteren Teil die Nebenfunktionen der Bücherei im Erdgeschoss und im oberen Teil die leiseren Zonen der Bücherei von der lebendigen Lesetreppe.

In den drei Geschossen des Hinterhofhauses sind Leseplätze, Arbeitsräume und die verschiedenen Abteilungen mit Nebenfunktionen untergebracht. Die Geschosse sind durch eine freistehende Treppe verbunden. Die Dachterrasse auf dem Lesesaal wird als großzügiger Dachgarten mit Sitzgelegenheiten ausgebildet; er dient sowohl den Benutzern und Mitarbeitenden der Bücherei als auch Passanten als Ruhepol in der Innenstadt.

Realisierung 2020 – 2024.

(098)
Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth, 2. Preis im Wettbewerb

AUSLOBER
Zweckverband Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth

ORT
Mödlareuth

PROJEKTTYP
Neubau

LANDSCHAFTSARCHITEKTEN
BBZ Berlin

WETTBEWERB
2. Preis Realisierungswettbewerb

Das neue deutsch-deutsche Museum in Mödlareuth findet als flacher Satteldachbau Anschluss an Bauten vor Ort, stellt jedoch in Dimension und Hülle aus Kupferblech seine Sonderstellung als Museumsbau klar heraus. Der von der Staatsstrasse zunächst geschlossen scheinende Baukörper, öffnet sich nach Nordwesten mit seiner gesamten Fassade zu einem Lichtdurchfluteten Wandelgang, dessen Blicke auf den ehemaligen Grenzverlauf ausgerichtet sind.

(094)
Kiswa Periskop, Universität Tübingen

AUFTRAGGEBER
LANDESBETRIEB VERMÖGEN UND BAU BADEN WÜRTTEMBERG

ORT
ZENTRUM FÜR ISLAMISCHE THEOLOGIE DER UNIVERSITÄT TÜBINGEN (DE)

MATERIALIEN
STOFF, KUNSTSTEIN, SPIEGEL

ABMASSE
1 x 1 x 7 m

REALISIERUNGSKOSTEN
90.000 EUR

Am Zentrum für Islamische Theologie der Universität Tübingen entsteht mit dem Kiswa Periskop ein Ort, an dem sich Wissen und Glauben bündeln und Ver- und Enthüllen koexistieren.

Ein Streifen einer obsoleten Kiswa, des Stoffes der heiligen Kaaba aus Mekka, wird in der Bibliothek ausgestellt. Durch eine Periskopstele im Bibliotheksinnenhof lässt sich das Textil und auch das sich davor abspielende Bibliotheksgeschehen vom Plateau aus beobachten.

Das Projekt wird zur Zeit realisiert und voraussichtlich 2022 abgeschlossen sein.

(092)
Stadttheater Landshut, 4. Preis im Wettbewerb

AUSLOBER
Stadt Landshut

ORT
LANDSHUT

PROJEKTTYP
SANIERUNG UND ERWEITERUNG

WETTBEWERB
REALISIERUNGSWETTBEWERB

Wie hineingegossen schmiegt sich die neue Theatererweiterung des Stadttheaters Landshut an den historischen „Bernlocher Komplex“ und bildet gemeinsam mit ihm nach außen hin eine klar formulierte Kante. 
Im Inneren verschränken sich selbstlos und ohne Berührungsängste Alt und Neu miteinander und dienen damit bestmöglich einem hocheffizienten Theaterbetrieb. In seiner äußeren Erscheinung demonstriert das neue Theaterhaus eine eigenständige architektonische Position und bildet an der Südwestecke des Gebäudeensembles einen repräsentativen Eingang mit Vorplatz. Das Thema der Gewölbe aus dem Inneren des Altbaus, wird, in leicht verspielter und variantenreicher Manier, mit der neuen Fassade bis in den Außenraum getragen. Damit nimmt der Erweiterungsbau auch Bezug zu Landshuts baugeschichtlich und kulturhistorisch bedeutsamen Erscheinungsbild, in dem der Bogen als Sturzüberbrückung noch eine vertraute Öffnungsform darstellt.

(091)
Raumorgel, Zionskirche in Berlin

PROJEKTTYP
Wettbewerb zur künstlerischen Gestaltung einer neuen Orgel in der Zionskirche Berlin

ORT
Zionskirche in Berlin

Nicht nur der Klang der neuen Orgel in der Berliner Zionskirche öffnet sich in den Raum; sie selbst bildet den Raum. Ein „Wald“ aus Pfeifengruppen steht auf den Emporen und eröffnet Besuchern, Zuhörern und Gläubigen neue Möglichkeiten des Erlebens und der Teilhabe an Musik. Dem Organisten eröffnet diese räumliche Aufteilung von Klangquellen Spielinterpretationen, wie sie bei herkömmlichen Orgeln nicht möglich sind.

Mit dieser Orgelkonzeption wird sowohl an sakrale Funktionen und Traditionen angeknüpft, als auch Bezug zur sozialen Bedeutung und Geschichte des Ortes genommen: Als Ort sozialer Offenheit und Interaktionen (Dietrich Bonhöffer, Ost-Punk-Konzerte, Umweltbewegung, Neues Forum etc.) scheint uns eine Orgel, welche man nicht nur von außen ansehen, sondern „betreten“ bzw. sich zwischen ihren Komponenten bewegen, sich mit Anderen gemeinsam darin aufhalten und interagieren kann, eine angemessene Antwort auf Ort und Zeit zu sein.

2. Preis, März 2019

(090)
Kulturquartier Bamberg

AUSLOBERIN
Stadtverwaltung Bamberg

ORT
Bamberg

PROJEKTTYP
Umbau Industriegelände

WETTBEWERB
Realisierungswettbewerb

Eine robuste, multifunktionale Fläche aus Betonplatten zwischen der Reithalle und der Posthalle ist das Zentrum des Kulturhofes. Hier werden Konzerte, Kulturfestivals, Flohmärkte oder Kundgebungen veranstaltet. Die Multifunktionsfläche ist eingebettet in den Stadtboden, der auch im Kulturhof weitergeführt wird. Leicht erhöhte Rasenparterre mit Sitzstufen als Einfassung begrenzen das Zentrum und bieten Flächen zum Spielen für Picknicks oder zum Entspannen.

Der Kulturhof ist Großteils durch die Quartiersgarage unterbaut. Zwei große Tiefgärten, eingeschnitten in die Rasenparterre, korrespondieren mit den Tiefgaragengeschossen und dienen gleichzeitig der natürlichen Be- und Entlüftung der Quartiersgarage. Die östliche Abgrenzungsmauer des rechteckigen Tiefgartens wird als grüne Wand berankt und oberhalb der Platzoberfläche als Rankelement weitergeführt. Die Höhe der halbtransparenten Raumkante orientiert sich an der Traufhöhe der Reithalle und der Posthalle.

Grobmaschige, vertikale berankte Stahlnetze umschließen die Peripherie des runden Tiefgartens innerhalb der doppelspurigen Spiralrampe der Tiefgarage. Nutzer der Tiefgarage umfahren die begrünten Außenkanten des Tiefgartens und erleben, wie auch im östlichen Tiefgarten, die sich jahreszeitlich ändernde Berankung beispielsweise durch wilden Wein mit roter Laubfärbung, passend zur Klinkerfassade der Bestandsgebäude.

(089)
Gräserfeld, Kunst für die Universität Freiburg

AUSLOBER
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

ORT
Neubau Forschungsgebäude IMITATE

PROJEKTTYP
Kunst am Bau

WETTBEWERB
Kunstwettbewerb

Auf dem Dach des Institute For Disease Modeling And Targeted Medicine wiegt sich ein Feld aus lindgrünen Halmen im Wind. Nachmittags, wenn die Sonne im Westen steht, schimmert und strahlt das leicht transluzente Gräsermeer und lässt eine wogende Lichtarchitektur entstehen.

Im Inneren des Hauses zeigt ein Ensemble aus 10 Fotografien, Bilder der Halme in Nahaufnahme. In dem Spiel aus Licht, Schatten, Himmel und Gräsern bewegen sich in Gedanken versunkene Wissenschaftler. Ist das nicht die Kollegin aus dem Zellkulturlabor? Das steht doch bei uns auf dem Dach? Und haben uns die Künstler jetzt wirklich ihren Rückzugsort ausgeliehen?

(088)
Schwarzes Kreuz Teuschnitz

AUSLOBERIN
Stadt Teuschnitz

ORT
Teuschnitz

PROJEKTTYP
Umbau, Erweiterung, Innenarchitektur

WETTBEWERB
Realisierungswettbwerb

Die kleine Stadt Teuschnitz auf den Höhen des Frankenwaldes erhielt nach einem verheerenden Stadtbrand im 19. Jahrhundert ein einheitliches Stadtbild aus traufständigen Sandsteinbauten. Dazu gehört das seit dem Mittelalter bestehende Gasthaus „Zum Schwarzen Kreuz“. Nach jahrelangem Leerstand hat die Gemeinde das Gasthaus und das Nachbaranwesen erworben, um mit den denkmalgeschützten Gebäuden ein neues Quartierzentrum zu bauen.

(084)
Revitalisierung alte Spinnerei Kulmbach, 2. Preis im Wettbewerb

AUSLOBERIN
Stadt Kulmbach

ORT
Alte Spinnerei, Kulmbach

PROJEKTTYP
Umbau Industriegebäude

LANDSCHAFTSARCHITEKTEN
Station C23 Leipzig

WETTBEWERB
2. Preis Realisierungswettbewerb

Präzise und  stolz wie zu Hochzeiten der Kulmbacher Textilindustrie vor etwa einem Jahrhundert, steht die Alte Spinnerei im Stadtgefüge. Auf den ersten Blick unverändert, sind mit dem Einzug der neuen Nutzer jedoch auch räumliche Veränderungen einhergegangen. Veränderungen, die die äußere Erscheinung auf subtile Weise prägen und den Innenraum ganz neu definieren: Ein ebenerdiger Eingang öffnet das Gebäude über die gesamte Platzseite, ein haushohes Foyer schafft eine völlig neue Raumgeste und niedrigere Geschosshöhen werden den neuen Anforderungen an kleinere Raumstrukturen gerecht, ohne mit der kraftvollen Bestandsfassade in Konflikt zu geraten.

(082)
Kloster Gransee, 3. Preis im Wettbewerb


AUSLOBERIN
Gemeinde Gransee

ORT
Bibliothek Gransee

PROJEKTTYP
Denkmalsanierung und Neubau

WETTBEWERB
3. Preis Realisierungswettbewerb

Der Platz vor der Alten Schule wird zum Vorplatz der Bibliothek. Eine neue Freitreppe weist auf die herausgehobene öffentliche Funktion hin. 

Der markante Pflasterweg mit Kastanien parallel zum Klausurflügel hat bereits heute die räumliche Kraft für einen angemessenen Vorbereich der neuen Ausstellungsräume im Erdgeschoss des historischen Baus. Wir nutzen diesen Umstand, um hier einen separaten Zugang zu schaffen.

Mit sparsamen Eingriffen in das städtebauliche Gefüge aktivieren wir den sehr schönen Garten auf der Ostseite räumlich. Dies unterstützen wir durch die Ergänzungen Wandelgang und Café in der Remise. Der geschwungene Wandelgang definiert einen neuen Innenhof zwischen Klausurflügel und Alter Schule; durch seine Bögen öffnen sich verschiedene Perspektiven in den Garten, denen das Café im Norden mit einer besonnten Außenfläche gegenüberliegt. Dazwischen erstreckt sich der Garten als Spielfläche des neuen Ortes für Kultur und Bildung in Gransee.

(071)
Neuapostolische Kirche Coburg


AUSLOBERIN
Neu Apostolische Kirche

ORT
Bahnhofstraße, Coburg

PROJEKTTYP
Neubau
Kirche

WETTBEWERB
Mehrfachbeauftragung

Unser Entwurf sieht einen klaren, hellen Baukörper vor, der in städtischer Manier die Solitäre in der Bahnhofsstraße fortsetzt. Mit ihrer Annäherung an die umliegenden Traufhöhen und der charismatischen Wölbung der Frontfassade behauptet sich die neue Kirche zwischen den Nachbarn ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Die den Wohnhäusern in der Bahnhofstraße vorgelagerten Hecken und Zäune finden vor der neuapostolischen Kirche eine Unterbrechung. Hier entsteht ein Vorplatz mit offenem und öffentlichem Charakter. Unterstützt wird dieser Eindruck dadurch, dass das kompakt geformte Volumen einzig an der Vorderseite ein wenig von seiner Pragmatik abweicht und mit einer nach innen gewölbten Fassade eine ebenso markante wie einladende Geste beschreibt. In den Sommermonaten kann sich das Gemeindeleben bis hinaus auf den Platz ziehen.

(070)
Supermarkt Stützerbach, 2. Preis im Wettbewerb


AUSLOBER
Gemeinde Stützerbach

ORT
Hüttenplatz, Stützerbach

PROJEKTTYP
Neubau

WETTBEWERB
2. Preis Realisierungswettbewerb

Das neue Dorfzentrum von Stützerbach entsteht durch die Setzung eines klaren, selbstbewussten Baukörpers, der sich in Form und Material zum neuen Platz hin öffnet. Ein weit auskragendes Vordach beschirmt den Eingangsbereich und schafft eine Geschützte Aufenthaltszone. Die verglaste Fassade zum Platz hin verbindet den Innenraum mit dem Aussenraum und schafft ein buntes und lebendiges Szenario aus einkaufenden, verweilenden, spielenden Bürgern und zum Verkauf stehenden waren.

(066)
Raumkörpergeste, Kunst für die Staatsoper Berlin, 3. Preis im Wettbewerb


AUSLOBER
Stadt Berlin

ORT
Staatsoper Berlin

PROJEKTTYP
Rauminstallation

WETTBEWERB
3. Preis Kunstwettbewerb

Durch minimale Berührungen werden zweidimensionale Flächen zur Formung eigener Gesten gebracht. Körper interagieren direkt mit dem Raum; eine Raumkörpergeste entsteht.

Durch 24 Wandfelder der Konditorei drücken sich Komponenten KÖRPERLICHER Gesten. ZU SEHEN SIND Körperteile, welche gerade an der Ausführung einer Geste beteiligt sind; Andeutungen von Gesten.

Eine Hand, ein Finger, ein Knöchel berührt den dehnbaren Stoff und zwingt die gesamte Fläche sich in seine Richtung auszudehnen. Genau diese, den Stoff berührenden Körperteile, sind im Kunstwerk verstetigt. Der Rest der Geste hat sich verflüchtigt. 

Sind es die Darsteller von der Bühne, die sich da durchdrücken? Stammen die Bewegungen aus Ballett und Oper? Oder sind es Teile von Alltagsgesten? Ist das nicht ein ganz normaler Ellenbogen, wie der der Dame, die gerade das Sektglas festhält? Nein, sind diese Hände nicht gerade am Flicken von etwas? Sind es gar die Menschen hinter den Kulissen, die sich hier durchdrücken? Einige der 800 unsichtbaren Angestellten der Staatsoper?

Die dargestellten Gestenfragmente ermöglichen unterschiedliche Deutungsmuster, lassen Freiraum für die Fantasie der Besucher und setzen Reflexionen über Körperlichkeit, Entkörperung und den Organismus Opernhaus, mit all seinen im Verborgenen ablaufenden Vorgängen in Gang.

(061)
Massen in Bewegung – Hamm 2015, 3. Preis im Wettbewerb

AUSLOBER
Stadt Hamm

ORT
Haldenfamilie am Lippepark Hamm

PROJEKTTYP
Begehbare Skulpturen

WETTBEWERB
3. Preis Kunstwettbewerb

5 massige, geheimnisvolle Gestalten prägen die Kuppen der Halden Schacht Franz Nord, Radbod, Sundern, Kissinger Höhe und Humbert. In Höhe und Breite variierend, haben sie doch drei Gemeinsamkeiten, welche sie als klar zusammengehörige Familie erkennbar machen: alle fünf Skulpturen basieren auf der Kubatur eines Zylinders. Alle fünf Skulpturen bestehen aus exakt 100 Kubikmetern Masse.
Alle fünf Skulpturen sind aus dem Gestein jeweils der Halde auf der sie stehen gebaut.
Die Auseinandersetzung mit der Stadt Hamm und ihrer Bergbaufolgelandschaft geschieht somit unmittelbar, nämlich durch das Bauen mit dem Ort selbst. Durch stampfen wird der Abraum, das Lokale, die Landschaft prägende Material zur Skulptur.

(043)
Sphäre g1 – München 2013

AUSLOBER
Klinikum der Universität München

ORT
Marchioninistraße, München

PROJEKTTYP
Begehbare Skulptur

WETTBEWERB
Kunstwettbewerb

Wettbewerb zur künstlerischen Gestaltung der Außenbereiche – Klinikum der Universität München.
Neubau für das Centrum für Schlaganfall- und Demenzforschung

Die begehbare Skulptur „Sphäre g1“ bietet den Durchwegenden, seien es Patienten, Besucher oder Forscher unterschiedliche Angebote der Benutzung und der Aneignung. Die Skulptur lässt verschiedene Interpretationen zu und wird so für jeden das, was seiner Gedankenwelt gerade am nächsten ist:

Einer betritt ein höhlenartiges Objekt, in dem er sich geborgen fühlt und zur Ruhe kommt, ein nächster läutet die Glocke und befindet, dass es sich bei der Skulptur wohl um eine kleine ungewöhnliche Kapelle handelt, einen weiteren überkommt beim Betreten des rundlichen Körpers das Gefühl einer Reise in sein eigenes Gehirn und für wiederum einen anderen ist das Kunstwerk zu seinem favorisierten Mittagspausenplatz geworden. Hier isst er gerne seine Wurstsemmel, da er hier hell und gleichzeitig wettergeschützt sitzen kann.

(037)
CONTAINMENT ODER DIE KUNST DER KONTROLLE

AUSLOBER
Friedrich-Loeffler-Institut

ORT
Insel Riems

PROJEKTTYP
Kunst am Bau

Wettbewerb
Kunstwettbewerb

Mit seinen vier Ebenen der Annäherung oszilliert das Werk CONTAINMENT zwischen Kunst und Architektur, zwischen Tempel und Skulptur, zwischen Leichte und Schwere, zwischen Möglichem und Unmöglichem, zwischen Schweben und Stehen, zwischen Kontrolle und Unkontrollierbarkeit und zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit.

Aus großer Distanz, z.B. von einem der Laborfenster, erhebt sich das sieben Meter hohe, kreisrunde Objekt gegen den Bodden und ähnelt in seiner Gestalt sowohl einer Skulptur als auch einem Tempel. Es erinnert an die klassischen Tholoi in Landschaftsparks, ordnet als solches den Raum und bietet einen ruhigen Fixpunkt. Irritierend ist jedoch, dass dem Tempel die Säulen zu fehlen scheinen. Die äußerst massiv wirkende Kuppel schwebt.

Aus mittlerer Distanz erklärt sich das Mysterium. Ein Glaszylinder wird erkennbar, welcher zwei massive Körper auseinanderhält. Sockel und Dachaufbau lassen sich nun als stilisierte und veredelte Formen der Lüftungs- und Abwassertechnik erkennen. Sie sind aus nahezu weißem poliertem Beton gefertigt. 12 abstakte Lüfter bilden den Sockel und ein skulpturales Wirrwarr von Rohren bekrönt das Dach.

Mit dem Überwinden der Distanz wandeln sich die Assoziationen. So wirkt das Werk von hier nicht mehr wie ein Tempel, sondern ähnelt einem abstrakten Bohrkern durch den Labortrakt des FLI. Es präsentiert sich als ein Stück freigelegtes Labor der höchsten Sicherheitsstufe mitsamt der dazugehörigen Technik. Etwas sonst hinter Schleusen und Druckkaskaden im Verborgenen liegendes, wird somit für alle einsehbar.

(020)
ZERFURCHTE ERDE ODER EINE KAPELLE FÜR DIE HEILIGE BARBARA, 2. PREIS IM WETTBEWERB

AUSLOBER
RAG Aktiengesellschaft Saarbrücken

ORT
Halde Duhamel, Ensdorf

PROJEKTTYP
Begehbare Skulptur

WETTBEWERB
Ideenwettbewerb

Wie ein abstrakter, mit einem Hohlkernbohrer entnommener Bohrkern steht die Landmarke auf dem Haldenplateau und legt wahrheitsgemäß Bericht über den Zustand unter der Erde ab. Sie zeigt Schichten und Hohlräume und dient ebenso wie die tatsächliche Bohrkernanalyse der wissenschaftlichen Auswertung. Ausgewertet wird die an ihrem Ende angelangte Ära des Bergbaus.‬

‪Je nach Betrachtungsort rücken unterschiedliche Aspekte in den Vordergrund. In der Reihenfolge einer sich annähernden Person findet eine Beschäftigung mit der Ära des Bergbaus im Sinne einer nüchternen Bestandsanalyse (zerfurchte Erde), über ein Gedenken und Würdigen (Kapelle für die heilige Barbara) bis zu einer Beschäftigung mit Gegenwart und Zukunft der Region durch gezielte Ausblicke auf den umliegenden Landschaftsraum (Ausblicke) stat‬t.